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Theologiestudium?! – good to know

Bald beginnt wieder ein neues Semester und wieder überlegen sich einige ein Studium der Theologie mit dem Ziel Pfarramt zu beginnen. Dabei stellen sich schon vor Beginn des Studiums einige Fragen:
Auf welche Hochschule soll ich gehen? Woher weiß ich, wo ich mich zu melden habe? Wie finde ich eine Wohnung?
Hier möchte ich einige Fragen beantworten und bin offen für neue Fragen, die ihr mir gerne unten in den Kommentaren oder privat per Mail stellen könnt.

Bald beginnt wieder ein neues Semester und wieder überlegen sich einige, ein Studium der Theologie mit dem Ziel Pfarramt zu beginnen. Dabei stellen sich schon vor Beginn des Studiums einige Fragen:
Auf welche Hochschule soll ich gehen? Woher weiß ich, wo ich mich zu melden habe? Wie finde ich eine Wohnung?
Hier möchte ich einige Fragen beantworten und bin offen für neue Fragen, die ihr mir gerne unten in den Kommentaren oder privat per Mail stellen könnt.

Welche Voraussetzungen gibt es?

Nach dem Abitur könnt ihr direkt mit dem Studium der Theologie beginnen. Es gibt neben dem Abitur keine Voraussetzung, also weder einen Numerus Clausus noch eine Art von Eignungsprüfung. Wer schon in der Schule Latein gelernt hat, hat einen Vorteil, denn sowohl Latein als auch Griechisch und Hebräisch müssen spätestens im Studium erlernt werden. Dies dient dazu, dass die Bibel aus dem Urtext übersetzt werden kann und man sich die Kirchengeschichte besser erschließen kann.

Welche Hochschulen eignen sich?

Im Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland befinden sich zwei Fakultäten, an denen Theologie mit dem Ziel Pfarramt studiert werden kann. Diese sind in Bonn und Mainz. Daneben gibt es in Wuppertal die Kirchliche Hochschule, an der ebenso Theologie studiert werden kann. Insgesamt gibt es in Deutschland 19 staatliche Hochschulen und zwei Kirchliche Hochschulen, an denen man Theologie auf Pfarramt studieren kann. An welcher Hochschule das Studium begonnen wird, ist zunächst egal. Jedoch sollte beachtet werden, dass man, wenn man an einer Kirchlichen Hochschule mit dem Studium beginnt, einen Studienortswechsel vornehmen muss, da in der Evangelischen Kirche im Rheinland mindestens sechs Semester an einer staatlichen Universität absolviert werden müssen.

Woher weiß ich, wo ich mich zu melden habe?

Über die Internetseiten der Hochschulen und Fakultäten lässt sich schnell ein formloser Immatrikulationsantrag finden. Dort stehen häufig auch weitere Informationen wie Einschreibe- bzw. Rückmeldefristen und eine Liste mit Unterlagen, die einzureichen sind.

Wie finde ich eine Wohnung?

Wie man schnell man eine Wohnung findet, ist von Stadt zu Stadt verschieden. Die meisten Hochschulen haben Studierendenwohnheime. Für diese muss man sich häufig recht früh melden, da sie heißbegehrt sind. Auch nach einer WG lohnt es sich früh Ausschau zu halten, denn dort haben die Mitbewohnenden das Recht sich ihre neuen Mitbewohnenden selbst auszusuchen.

Was ist „die Liste“ und gibt es Vorteile auf ihr zu stehen?

Die Liste der rheinischen Theologiestudierenden ist dazu da, die Studierenden der Evangelischen Kirche im Rheinland bereits im Studium zu begleiten und auf dem Weg zum Pfarrberuf zu unterstützen. Für diese gilt es nur einen Antrag auszufüllen, ein paar Unterlagen zu kopieren und beglaubigen zu lassen und ein Gespräch mit der Superintendentin bzw. dem Superintendenten deines Kirchenkreises zu führen. Alle Unterlagen werden dann von ihr oder ihm an das Landeskirchenamt geschickt, das den Antrag bearbeitet.
Wenn man auf der Liste steht, hat man die Möglichkeit Büchergeld zu beantragen und in besonderen Fällen auch eine Unterstützung während des vierwöchigen Gemeindepraktiums zu erhalten. Des Weiteren werden regelmäßig über das Studium verteilt Gespräch mit einem geführt, sodass man während des Studiums bis zum Examen von der Landeskirche begleitet wird.

Kann ich ein Praktikum in einer anderen Landeskirche machen?

Teil des Theologiestudiums ist ein vierwöchiges Gemeindepraktikum, um das Gemeindeleben aus der Sicht einer Pfarrperson besser verstehen zu können und besser zu wissen, was auf einen nach dem Studium zukommt. Da jede Landeskirche ein wenig anders strukturiert ist, ist es vorgesehen, dass alle in der Landeskirche ein Praktikum machen, in der sie später arbeiten möchten, um auch ein wenig die eigene Landeskirche kennenzulernen. Praktika in anderen Landeskirchen sind dann erlaubt, wenn die Uni verlangt, dass man das Praktikum im dortigen Bereich durchführt oder wenn man ein weiteres Praktikum neben dem verpflichteten Praktikum machen möchte.

Bin ich für das Studium überhaupt christlich oder fromm genug?

Diese Frage kann natürlich niemand wirklich beantworten. Prinzipiell zählt das Theologiestudium zu den Geisteswissenschaften und ist eine wissenschaftliche Disziplin. In den fünf großen Fächer Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte, Systematische Theologie und Praktische Theologie wird einem nicht nur etwas beigebracht, sondern es wird auch zum Hinterfragen angeregt und fordert letztlich einen selbst und die eigene Einstellung und Beziehung zur Welt und zu Gott heraus.
Da es keine Leistungspunkte für frommes Beten o.ä. gibt, spielt die eigen Frömmigkeit für die Bewältigung des Studiums keine zu große Rolle. Allerdings geht es im Theologiestudium in der Regel um die Lehre der christlichen Religion, ihre Überlieferung und Geschichte, sodass es natürlich nicht schlecht ist, wenn man an GOTT glaubt 😉

Werden alle Kurse angerechnet?

„Studienzeiten, Studienleistungen und Prüfungsleistungen werden ohne Gleichwertigkeitsprüfung anerkannt, wenn sie an einer Evangelisch-Theologischen Fakultät oder einer Kirchlichen Hochschule im Bereich der EKD erbracht wurden. Ebenso wird die Zwischenprüfung ohne Gleichwertigkeitsprüfung anerkannt.“ So steht es in der Prüfungsordnung für die Erste Theologische Prüfung in der Evangelischen Kirche im Rheinland vom 15.06.2012. Da die meisten Theologiestudierenden im Laufe ihres Studiums mindestens einmal den Studienort wechseln, ist dieses Abkommen notwendig. Jedoch ist es für die Studierenden am leichtesten, wenn sie nach der Zwischenprüfung an eine andere Hochschule gehen, da die Anerkennung der Zwischenprüfung meist problemlos läuft, während die Anerkennungen einzelner Studien- und Prüfungsleistungen häufig länger dauern. Für den Fall, dass man nicht zum Zeitpunkt der Zwischenprüfung wechseln möchte, empfiehlt es sich, Module nach der Studienordnung der jeweiligen Hochschule, an der man gerade studiert, abzuschließen, sodass man mit abgeschlossenen Modulen die Hochschule wechseln kann.

Ist ein Auslandssemester möglich?

Auch im Theologiestudium kannst du ein Auslandssemester oder Auslandsjahr machen. Dies bietet sich in der Regel in der Mitte des Studiums nach der Zwischenprüfung an. Es gibt verschiedene Möglichkeiten ins Ausland zu gehen; am besten man informiert sich dazu bei der Hochschule, in der man eingeschrieben ist.

Tipps zum Studium:

Egal, ob du gerade mit deinem Studium anfängst oder schon einige Semester studierst, es ist immer hilfreich sich Studierende zu suchen, die schon weiter sind als man selbst und sie nach Tipps zu fragen. Gerade wenn eine Prüfung bevorsteht oder du deinen ersten Stundenplan machst, lohnt es sich auf die Erfahrungen der “Älteren” zurückzugreifen.

Bei weiteren Fragen, kannst du mir gerne eine Mail schreiben. Auch kann ich einen Kontakt zu Studierenden an den verschiedenen Standorten herstellen, sodass du von den Erfahrungen der “Älteren” von Anfang an profitieren kannst 😉

Kategorie: Blog, News, Studium

von

Anna-Lena Steuckart, 1999 geboren in Bad Kreuznach und dort aufgewachsen. Während der Schulzeit habe ich ein Auslandsjahr in Spanien gemacht und seit meinem Abitur im März 2018 studiere ich Evangelischen Theologie in Wuppertal. Neben Theologie studiere ich seit dem Wintersemester 2018/19 Informatik an der Universität in Wuppertal. Seit 2020 bin ich für meine.ekir.de zuständig.

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