Die Rektorin, Professorin Konstanze Kemnitzer, zeigt die KiHo Wuppertal:
Der Bus 643 mit der Aufschrift “Kirchliche Hochschule” hat den Berg erklommen. Endstation, alle Aussteigen!
Wir stehen am Eingang des Campus „Auf dem Heiligen Berg“. Nach ein paar Schritten schon erreichen wir eine Position, von der aus wir die wichtigsten Gebäude der KiHo auf einen Blick sehen können: das Hörsaalgebäude mit dem Turm, das dahinter gesetzte große Wohnheim, die hohe Bibliothek und die rote Kapelle. Diese vier Gebäude sind räumlich und konzeptionell die tragenden Säulen der Kirchlichen Hochschule:
Im Hörsaalgebäude finden die Lehrveranstaltungen statt: Sprachkurse, Seminare, Vorlesungen u.v.a. Drei mittelgroße Säle und das schöne Audimax bieten genug Platz, um gemeinsam theologisch zu lehren und zu lernen, zu üben und zu diskutieren. Und für die Pausen zwischendurch gibt es eine Cafeteria. Die Lehrenden haben unterm Dach im Hörsaalgebäude kleine Büros. Der Kontakt zwischen Dozierenden und Studierenden gelingt hier leicht. Im Dozierendenflur sind auch ein paar Institutsräume. Insgesamt hat die KiHo Wuppertal vier Forschungsinstitute: das Biblisch-Archäologische Institut, das Institut für Septuaginta und Biblische Textstudien, das Institut für Interkulturelle Theologie und Interreligiöse Studien und das Institut für Feministische Theologie, Theologische Geschlechterforschung und Soziale Vielfalt.


Im Wohnheim gibt es fast 60 Einzelzimmer, voll möbliert und mit Internetzugang. Hier wird zusammen gelebt und gelernt – und der Alltag im Studium gemeinsam gemeistert. Die Studierenden erlernen gemeinsam die antiken Sprachen, Latein, Griechisch und Hebräisch und unterstützen sich bei den Prüfungen und Examina. Gemeinschaft ist wichtig und kostbar! Dazu gehört natürlich auch Feiern und Spielen, Spazieren und Sport, Streiten und Diskutieren, Reden und Nachdenken über Gott und die Welt.
Die Bibliothek ist unsere theologische Schatzkammer: Über 170.000 Bände sind auf fünf Stockwerke verteilt und frei zugänglich. Bücher, Zeitschriften – hier kann nach Herzenslust und Verstandeskraft geforscht und gelernt werden! Und auch das Ausleihen von Büchern klappt hervorragend. Schon das langsame Abschreiten der Regale in den fünf Stockwerken, bei dem man die Titel der Bücher auf den Buchrücken auf sich wirken lässt, weitet den eigenen theologischen Horizont. Das ist stets zu empfehlen! Wenn sonst nichts mehr geht – das inspiriert immer! Außerdem findet sich hier ein wunderbarer Kaffeeautomat und ein schöner Lounge-Bereich mit weitem Blick ins grüne Tal.

Und dann ist da noch das rote Gebäude, kleiner als die anderen, aber durch die rote Farbe unübersehbar: Dieses ist das Herz des Campus: Die Kapelle.

Hier finden Gottesdienste und tägliche Andachten statt, hier wird gesungen und musiziert. Die Vielfalt der Frömmigkeiten auf dem Berg macht das geistliche Leben sehr bunt und erweitert und bereichert die eigene Glaubensweise – denn hier kann Neues ausprobiert und auch gemeinsam experimentiert werden.
Diese vier Säulen sind die Tragpfeiler der KiHo: Hörsaal (Lehre), Wohnheim (Gemeinschaft), Bibliothek (Forschen) und Kapelle (Glaube).
Und dieser vierdimensionale KiHo-Campus liegt in der Großstadt und im Grünen zugleich. Mit dem Bus oder zu Fuß ist man schnell mitten im kulturell und gesellschaftlich bunten Leben der Stadt Wuppertal. Auf dem Nachbarberg der KiHo liegt die die Bergische Universität mit ihrer großen Vielfalt an wissenschaftlichen Disziplinen. Die Studierenden der KiHo können dort Lehrveranstaltungen besuchen. Manche wagen sogar ein Zweitstudium neben der Theologie. Die KiHo selbst liegt am Rand der Gartenanlage „Auf der Hardt“, sodass jederzeit ein Walk ins Freie möglich ist. „Auf dem Heiligen Berg“ ist auch ein großes Tagungshaus mit einer wunderbaren Küche. Das Speisehaus bietet köstliche und gesunde Mahlzeiten an.
So ist die KiHo als „Campusberg in der Stadt“ ein Ort mit weitem Blick – ideal für Theologiestudierende, besonders in „biographiesensiblen Lernzeiten“, d.h. in den Studienphasen, in denen Lehre, Forschung, Gemeinschaft und Glaube besonders ineinandergreifen sollen: am Anfang zum Hineinfinden in die Theologie und zum Lernen der Sprachen und am Ende zur Vorbereitung auf die Examensprüfungen – aber natürlich auch mitten im Studium und im berufsbegleitenden oder berufsunterbrechenden Masterstudiengang. Dafür wollen die beiden Evangelischen Landeskirchen EKiR und EKvW diesen Ort auch in Zukunft erhalten: für grundständige Theologiestudierende, die die Abschlüsse Magister oder 1. Theologisches Examen anstreben, und für Absolventinnen und Absolventen des neuen Master of Theological Studies. Der Austausch von jungen Studierenden, frisch vom Abitur, und Menschen, die bereits Berufserfahrung haben und sich an der KiHo weiterbilden, ist für alle sehr anregend. Auf dem Heiligen Berg sind außerdem noch weitere kirchliche Einrichtungen: Das Predigerseminar und das Zentrum für Kirchen- und Gemeindeentwicklung. Unten am Fuß des Berges ist die VEM – die Vereinte Evangelische Mission, mit der die KiHo internationale Programme realisiert.
Komme ich zu sehr ins Schwärmen? Ja, vielleicht schon – ich lehre und lerne hier selbst so gerne seit drei Jahren! Ich finde, hier kommt viel Potential zusammen und verschmilzt zu einem einzigartigen vierdimensionalen Raum zum Lernen, Forschen, Leben und Glauben: Kirchliche Hochschule Wuppertal, das ist KiHo in der Stadt, vernetzt mit der Bergischen Uni und mit der weiten Welt!
Und – Eines noch: Gerade auch in der Pandemie hat sich das Konzept der KiHo als Erfolgskonzept bewährt: alle Grundpfeiler wurden auch virtuell ausgebaut: Videokonferenzen und Moodle ermöglichten die Lehre. Offene Zoom-Abende – von Studierenden und von Lehrenden gestaltet – förderten die Gemeinschaft. Der digitale Service der Bibliothek unterstützte Forschen und Lernen. Und in unserer täglich geöffneten virtuellen Kapelle war Raum für unser reiches Geistliches Leben! Das macht Mut für die kommende Zeit: digital, hybrid – und hoffentlich auch bald wieder analog! Mehr unter: www.kiho-wb.de.