Das erste Mal habe ich Jesus erlebt, als ich 14 war. Meine Familie hatte nicht viel mit der Kirche zu tun, aber meine ältere Cousine ging zum Konfirmandenunterricht. Weil ich so sein wollte wie sie, tat ich das auch. Im Unterricht, bei den Freizeiten und in den Gottesdiensten begegnete ich Menschen, die anders waren als alle, die ich bisher kannte. Die Leute in der Gemeinde nahmen mich mit meinen damals 14 Jahren ernst und zeigten mir Wertschätzung, ohne dass ich etwas Besonderes getan oder gesagt hätte. Damals hätte ich es noch nicht so benannt, aber heute würde ich sagen, ich habe authentisch gelebte Nächstenliebe erfahren.
Das war sehr beeindruckend für mich und ich fragte mich: Wie kann das sein und wie kann ich selbst so werden? Auf meiner Suche habe ich dann Jesus entdeckt. Er ist auf alle Menschen zugegangen, egal wer oder was sie waren. Und er hatte den Mut, anders zu sein. In meinem Umfeld erlebe ich häufig, dass man versucht, sich anzupassen. Jesus tat das nicht, auch wenn er Gegenwind spürte. Dieses Selbstbewusstsein, das Jesus hatte, will ich mir abgucken und zum Vorbild für mein Leben nehmen.
Ich begann, mich ehrenamtlich in der Gemeinde zu engagieren. Die Aufgaben, die ich übernahm, hätte ich mir vorher nie zugetraut. Ich wurde zweite Vorsitzende der Jugendgemeinde youcom in Cochem an der Mosel, leitete Treffen und arbeitete bei Freizeiten mit. In einem Jugendgottesdienst durfte ich sogar mal predigen. Es war am Reformationstag und ich war super aufgeregt, aber es hat mir auch Spaß gemacht. Ich erzählte von meiner Beziehung zur Bibel und welchen Platz sie in meinem Alltag hat.
Die Bibel ist mir Orientierungshilfe in meinem Anspruch, von Jesus zu lernen. Sie ist für mich lebendiges Wort Gottes, das auch heute noch in mein Leben sprechen darf. Wenn ich Fragen habe oder nicht weiter weiß, ist Jesus meine Adresse. Im Gebet kann ich ihn konkret fragen: Was würdest du an meiner Stelle tun? Ich glaube, dass ein Gebet kraftvoll ist und etwas verändern kann. Ich bekomme Antwort auf meine Gebete, auch wenn Gottes Antwort mich oftmals überrascht.
Reformation. Ein theologischer Impuls
Gnade … kommt mir entgegen.
Glaube … tut mir gut.
Die Bibel … sagt mir was.
Das sind Kernaussagen evangelischen Glaubens. Im Heft “Reformation. Ein theologischer Impuls” drücken Menschen anlässlich des Reformationsjubiläums 2017 mit ihren je eigenen Worten aus, was diese Sätze reformatorischer Theologie für sie heute bedeuten.
Dazu gehört auch die Theologiestudentin Käthe Schmidt, die erzählt, wie Jesus sie noch heute inspiriert.
Den Impuls könnt ihr online als Multimediastory und als pdf zum Download bekommen. Wer das Magazinheft gedruckt in den Händen halten möchte, kann es kostenfrei bestellen per Email an: angela.irsen@ekir-lka.de